Rezept von Anna Pearson
Ein klassischer Pie ist eine wunderbare Möglichkeit, um gekochtes Hühnerfleisch zu verwerten, das beim Auskochen eines ganzen Huhns für eine Hühnerbrühe anfällt. Die Kombination Huhn, Lauch und Champignons ist ein britischer Klassiker, wahlweise wird die Füllung, die ohne Teigboden direkt in eine Ofenform gegeben wird, mit einem selbstgemachten Mürbeteig (unsere Empfehlung!) oder auch mit einem gekauften Blätterteig bedeckt. Wer zweiteres verwenden will, sollte unbedingt einen hochwertigen Butter-Blätterteig kaufen – leider enthalten die meisten Blätterteige anstelle von Butter ungesunde (und nach nichts schmeckende) gehärtete Pflanzenfette.
(4 Personen)
Der Pie eignet sich ideal, um Resten von gesiedetem Hühnerfleisch zu verwerten, man kann also zum Beispiel das Fleisch eines für eine Hühnerbrühe ausgekochten Suppenhuhns verwenden. Von welchem Stück (Brust, Schenkel, Flügel) das Fleisch stammt, spielt keine Rolle. Ein ganzes Zweinutzungshuhn liefert etwa die für 4 Personen benötigte Fleischmenge von 500 Gramm. (Natürlich kann man auch extra ein Huhn oder einen Hahn sieden für diesen Pie – in diesem Rezept findet sich eine Anleitung dafür.)
• ev. Wallholz zum Auswallen des Teigs
• Aufwand: ca. 45 Minuten (etwas mehr, wenn man den Teig selber herstellt)
Wenn man Fleischresten verwendet, muss nichts vorbereitet werden.
Für den Mürbeteig Mehl und Salz in eine Schüssel geben. Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden und schnell mit den Händen in das Mehl einarbeiten, bis die Masse streuselartig ist. Das Wasser zugeben und die Masse ohne zu langes Kneten zu einem Teig zusammenfügen – er muss (und soll) nicht völlig homogen sein. In Frischhaltefolie wickeln, etwas flachdrücken und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
Für die Füllung den Lauch der Länge nach halbieren und in Stücke schneiden. Die Champignons je nach Grösse etwa vierteln. In einer grossen Bratpfanne mit hohem Rand die Butter schmelzen, Speck, Lauch und Champignons zugeben, leicht salzen und knapp 10 Minuten bei starker Hitze dünsten. Das Mehl gleichmässig über das Gemüse stäuben und untermischen, dann mit dem Wein, der Brühe und dem Rahm ablöschen. Unter Rühren aufkochen, die Flüssigkeit dickt dabei stark ein. In der Zwischenzeit die Thymianblättchen von den Stielen streifen und die Petersilie fein schneiden. Das in Stücke gezupfte Hühnerfleisch und die Kräuter unter das Gemüse mischen. Die Pfanne vom Herd nehmen und das Crème fraîche unter die Masse rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Füllung in eine passende Ofenform geben.
Den Ofen auf 200°C Umluft vorheizen.
Den Teig zwischen zwei Lagen Backpapier zur benötigten Form und Grösse auswallen – der Teigdeckel soll die Ofenform rundherum um 1-2 cm überlappen. Das obere Backpapier vom Teig abziehen und den Teig mitsamt dem unteren Backpapier über die Füllung legen, sodass das Backpapier oben ist. Das Papier nun ebenfalls abziehen und die überstehenden Teigränder nach innen klappen und festdrücken, sodass ein dickerer Rand entsteht. Den Teigdeckel mit etwas Milch bepinseln. An zwei Stellen mit einem scharfen Messer zwei kleine Schlitze in den Teig schneiden, durch die allfälliger Dampf entweichen kann.
Den Pie etwa 40 Minuten backen, bis der Teigdeckel schön gebräunt ist.
In England serviert man solche Pies gerne mit Ketchup – wer sich diese Kombination vorstellen kann, solls gerne versuchen. Wir haben darauf verzichtet…
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